Warum ich kein Fan von Hunde-Foto-Walks bin – und wann sie vielleicht doch Sinn machen
Hunde-Foto-Walks – klingt erstmal nach einer ziemlich coolen Idee, oder? Man trifft sich mit anderen Hundemenschen, spaziert gemeinsam los und wird dabei von einer Fotografin begleitet, die unterwegs schöne Momente mit der Kamera einfängt. Klingt nach einer win-win-Situation. Nur… ist es das wirklich?
Ich möchte in diesem Blogartikel ein bisschen tiefer eintauchen, was genau hinter diesen Foto-Walks steckt, warum ich persönlich kein Fan davon bin – und in welchem ganz bestimmten Fall ich sie vielleicht doch sinnvoll finde.
Was ist ein Hunde-Foto-Walk überhaupt?
Bei einem Hunde-Foto-Walk geht man mit mehreren Mensch-Hund-Teams gemeinsam spazieren. Dabei hält eine Fotografin oder ein Fotograf die Stimmung fest – Schnüffelmomente, kleine Action-Szenen, Porträts, Gruppenbilder. Alles draußen, meistens in schöner Naturkulisse, manchmal sogar mit einem kleinen Trainingsteil.
So weit, so gut.
Jetzt kommt das große ABER: Charakterstarke Hunde & Gruppen-Gezwitscher
Ich arbeite täglich mit Hunden vor der Kamera – von sensibel bis stur, von unsicher bis „Halli Hallo, hier bin ich und ich liebe ALLES!“. Und genau deshalb weiß ich: Hunde sind keine Accessoires. Sie sind Persönlichkeiten. Und wie bei uns Menschen ist es auch bei ihnen: Nicht jeder Hund mag Gruppendynamik.
Ein Foto-Walk bringt viele Reize mit sich. Neue Umgebung, fremde Hunde, viele Gerüche, Menschen, Kameraausrüstung – und dann noch der Anspruch, dabei bitte auch noch hübsch in die Kamera zu schauen. Für viele Hunde, gerade die mit starkem Charakter oder Unsicherheiten, ist das purer Stress. Und ganz ehrlich? Stress sieht man auf Fotos. Da helfen auch die schönsten Sonnenstrahlen nichts.
Und jetzt stell dir vor: Dein Hund soll währenddessen „funktionieren“
In Gruppen entstehen oft ungewollte Spannungen – Leinenpöbler, Raumforderer, Sozialhunde, die alle begrüßen möchten, und sensible Kandidaten, die am liebsten rückwärts wieder nach Hause laufen würden. Und dann stehen da mittendrin Menschen mit Kamera und der Wunsch nach harmonischen, ästhetischen Fotos.
Aus fotografischer Sicht ist das eine echte Herausforderung – und aus Sicht des Hundes häufig einfach unfair.
Wann macht ein Hunde-Foto-Walk trotzdem Sinn?
Es gibt einen Moment, in dem ich Foto-Walks für sinnvoll halte: Wenn es sich um eine feste Gruppe handelt.
Und mit "fest" meine ich nicht „Facebook-Gruppe, die sich heute zum ersten Mal live sieht“, sondern Menschen und Hunde, die sich wirklich gut kennen. Die regelmäßig zusammen spazieren gehen. Die wissen, wie die Hunde ticken. Die sich aufeinander verlassen können – sowohl zweibeinig als auch vierbeinig.
Denn wenn Vertrauen da ist, wenn die Hunde in ihrer Gruppe entspannt sind und der Ablauf bekannt ist, dann kann so ein Foto-Walk schöne Bilder liefern. Und noch besser: echte Momente.
Mein Fazit
Hunde-Foto-Walks klingen auf dem Papier nach Spaß und Gemeinschaft. Aber in der Praxis sind sie oft überfordernd für die Hunde – und damit auch nicht das, was ich unter guter Tierfotografie verstehe. Ich möchte ehrliche, stressfreie Bilder machen, in denen der Hund sich zeigen darf, wie er ist. In seinem Tempo. Mit seinem Charakter. Und das gelingt mir am besten in einem Einzelshooting – oder eben in einer Gruppe, die wirklich zusammengewachsen ist.
Wenn du also schöne Fotos von deinem Hund möchtest – und dabei auf seinen Charakter, seine Bedürfnisse und seine Individualität Wert legst – dann bist du bei mir genau richtig. Ganz ohne Walk. Aber mit viel Verstand. 


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